Ich hatte mich in der Vergangenheit nie ausgiebig mit meinem Körper beschäftigt. Es war mir egal wie ich aussehe. Ich hatte kein Bedürfnis mich äusserlich verändern zu wollen, um anderen Menschen zu gefallen. Für Sport hatte ich auch nie Interesse. Sport war in der Schule ein Fach, auf das ich gut verzichten konnte. Dies hatte auch damit zu tun, dass im Sportunterricht immer wieder Teamspiele gespielt wurde, in denen ich durch meine Unsportlichkeit eine Belastung für jedes Team war. Meine soziale Phobie hat diese Erfahrungen noch schlimmer gemacht. Sport war für mich immer mit einem sehr negativen Gefühl verbunden. Durch die Therapie habe ich meine Beziehung zu mir selbst in Frage gestellt. Ich habe angefangen mich mit meinem Körper zu beschäftigen.

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Ich bin jetzt 31 Jahre alt und ich habe mich bis vor einem Jahr als heterosexuell identifiziert. Es kam mir nie in den Sinn meine Sexualität anzuzweifeln. Mein Leben lang wurde mir von der Gesellschaft beigebracht, dass es normal wäre heterosexuell zu sein. Man kriegt immer wieder Anfeindungen gegenüber Menschen mit, die nicht dem entsprechen, was unsere Gesellschaft als Normalität ansieht. Dadurch, dass man diese Erfahrungen über sein Leben weg immer wieder macht, nimmt man dieses Bild irgendwann selbst an. Ein Beispiel dafür ist, dass Menschen Dinge als „schwul“ bezeichnen, wenn man sie als etwas als negativ darstellen wollen.

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Nach dem Studium war ich auf meinem bisherigen Tiefpunkt angekommen. Die nächsten Jahre waren ebenfalls eine Achterbahnfahrt. Meine soziale Phobie hat mich auch weiterhin durch mein Leben begleitet.

Nach dem Studium habe ich mich entschlossen, dass es für mich der richtige Weg ist, eine Ausbildung zu beginnen. Ich habe das Studium nicht nur wegen psychischen Problemen abgebrochen, sondern war auch an einem Punkt angekommen, an dem lieber im Berufsleben aktiv werden wollte. Mein Studium war im Bereich Wirtschaftsinformatik. Ich wollte einen Beruf in der IT-Branche ausüben. Meine Wahl ist mir nicht schwer gefallen. Ich habe während meiner Schulzeit schon viel über das Thema Programmieren gelernt und hatte daran immer Spaß. Daher habe ich mich für eine Ausbildung als Fachinformatiker für Anwendungsentwicklung entschieden und mich auf die Suche nach einem Ausbildungsplatz gemacht. Bewerbungen zu schreiben ist mir nicht schwer gefallen. Ich habe diverse Firmen angeschrieben und wurde auch zu einigen Vorstellungsgesprächen eingeladen.

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Meine soziale Phobie hat mein Leben von Anfang an geprägt. Bereits in meiner Kindheit hatte ich meine ersten prägenden Erlebnisse. Ich hatte seit meiner Kindheit eine Essstörung, durch die ich nur eine Hand voll Dinge gegessen habe und mich in Gegenwart von Menschen die essen geekelt. Dies führte dazu, dass ich in meiner Schulzeit immer wieder Situationen verlassen musste in denen ich überfordert war, weil andere gegessen haben. Und wie Menschen nun einmal so sind, wird man durch sowas natürlich schnell als seltsam betrachtet. Für mich war die Schulzeit alles andere als schön. Ich hatte bis auf weniger Ausnahmen keine Freunde und war immer der Aussenseiter. Ich habe mich im Unterricht nie gemeldet, weil ich immer Angst hatte etwas falsches zu sagen und mich lächerlich zu machen. Ich habe mich eigentlich in allen Situationen unwohl gefühlt, in denen ich direkten Kontakt zu meinen Mitmenschen hatte.

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